Inhalt
Was steht im Energieausweis?
Was beinhaltet der Energieausweis genau?
Einteilung der Werte in Energieeffizienzklassen A++ bis Klasse G
Der spezifische Heizwärmebedarf „HWB“ bzw. die Energiekennzahl
Der Primärenergiebedarf „PED“
Die Kohlendioxidemissionen „CO2“
Der Gesamtenergieeffizienz-Faktor „fGEE“
Der Warmwasser-Wärmebedarf „WWWB“
Der Heiztechnikenergiebedarf „THEB“
Der Heizenergiebedarf „HEB“
Der Haushaltsstrombedarf „HHSB“
Der Endenergiebedarf „EEB“
Die Bruttogrundfläche
Die Bruttogeschoßfläche
Die Klimaregion
Der U-Wert
Als „Ausweis“ für Ihr Haus gibt er zuallererst mal die Stammdaten an. Um welchen Gebäudetyp und welche Gebäudeart handelt es sich, an welchem Standort in Österreich befindet es sich – Ihr Gebäude wird also beschrieben und verortet.
Zu den Stammdaten gehört auch die übersichtliche Darstellung des spezifischen Heizwärmebedarfs, des Primärenergiebedarfs, der Kohlenoxid-Emissionen und des Gesamtenergieeffizienz-Faktors – auch Standortklima genannt. Diese werden in Energieeffizienzklassen (A++ bis G) eingeteilt. Achtung! Diese gelten nur für Österreich und sind derzeit noch nicht EU-weit vereinheitlicht worden.
Der zweite Teil des Energieausweises beschreibt nun im Detail die Gebäudekenndaten, zu denen zum Beispiel die Brutto-Grundfläche oder die Klimaregion sowie der Wärme- und Energiebedarf (Heizwärme, Warmwasserwärme, Heizenergie etc.) zählen.
Zum Schluss wird das Ergebnis im Bedarfsfall durch eine Empfehlung von konkreten Maßnahmenergänzt.
Vier Werte werden in Form einer Tabelle nach ihrer jeweiligen Energieeffizienzklasse beschrieben. Wie auch bei Elektrogeräten üblich, ist A++ der beste Wert.
Der spezifische Heizwärmebedarf „HWB“ bzw. die Energiekennzahl
Der Heizwärmebedarf gibt an, wie viel Wärme die Räume des Gebäudes für die Beheizung benötigen. Der HWB hilft also dabei, den tatsächlichen Wärmeschutz des Gebäudes einzuschätzen. Man gibt ihn in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr an.
A++ bis G konkret
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Passivhaus vereinfacht!
Der Primärenergiebedarf „PED“
Der Primärenergiebedarf nennt die gesamte Energie, die das Gebäude braucht, also nicht nur den Endenergiebedarf (die eingekaufte Energie), sondern auch den Bedarf an Energie, die für die Herstellung, Transport und Speicherung der eingesetzten Energieträger verwendet wird.
Der Gesamtenergieeffizienz-Faktor „fGEE“
Hier wird die Effizienz des Gebäudes beschrieben, einschließlich aller haustechnischen Anlagen. Dazu vergleicht man das Gebäude mit einem Referenzobjekt das nach der Bautechnikgesetzgebung 2007 mit einer entsprechenden Referenzheizanlage gebaut wurde, um festzustellen, ob es nun energetisch besser oder schlechter als dieses ist. Das wird so ausgedrückt:
Ihr Gebäude ist energetisch besser als das Referenzobjekt: fGEE <1.
Ihr Gebäude ist energetisch schlechter als das Referenzobjekt: fGEE >1.
Das Referenzgebäude selbst hat einen fGEE gleich 1. Genau hier kommt die Energieeffizienzskala ins Spiel. Ein Haus der Energieeffizienzklasse A++ hat z. B. einen Faktor unter 0,55, der Wert eines schlecht gedämmten, nicht sanierten Gebäudes wiederum ist größer 2,5.
Der U-Wert
Dem U-Wert begegnet man häufiger, als man denkt. Er informiert über den Temperaturunterschied zwischen innen und außen. Das heißt: Wie viel Wärme strömt durch eine Materialschicht, wenn innen und außen unterschiedliche Temperaturen herrschen. Wichtig ist, dass er möglichst niedrig ist. Der U-Wert verrät, wie gut das Gebäude gedämmt ist.
FAQ
Kann mir der Energieausweis eine Garantie geben, wie viel Energie ich verbrauchen werde?
Nein. Der tatsächliche Energieverbrauch hängt vom konkreten Nutzerverhalten ab.
Was sind Wohngebäude und was Nicht-Wohngebäude?
Ein Wohngebäude wird zu Wohnzwecken genutzt, Schulen, Hotels, Kindergärten zählen zu den Nicht-Wohngebäuden.
Gibt es einen Unterschied beim Energieausweis von Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden?
Ja. Der Energieausweis für Nicht-Wohngebäude hat zusätzliche Angaben (z.B. Kühlbedarf).
Wer erstellt einen Energieausweis?
In Österreich gibt es zertifizierte Betriebe dafür – Planungsbüros, Baumeister, Ingenieurbüros mit Fachgebiet Bauphysik, Elektrotechnik, Gebäudetechnik (Installation, Heizungs- und Klimatechnik), Ziviltechniker, Energieberater mit spezieller Befugnis uvm.
Wann brauche ich einen Energieausweis?
Generell braucht man einen Energieausweis, wenn man eine Baubewilligung, eine Förderung für einen Neubau oder einer Förderung für eine Sanierung, die mehr als 25 % der Gesamtnutzfläche betrifft, einreicht sowie – seit 2014 – bei Verkauf oder Vermietung der Immobilie.
Wo beantragt man einen Energieausweis?
Wenn Sie einen Energieausweis brauchen, wenden Sie sich an dazu befugte Experten wie Ingenieure, Architekten, Physiker, Handwerker und andere.
Wie kann ich die Energieeffizienz meiner Immobilie verbessern?
Die Energieeffizienz eines Gebäudes kann durch thermische Sanierung wesentlich verbessert werden. Das bringt neben einer deutlichen Kostenreduktion auch Vorteile für das Wohnklima, den Wert der Immobilie und die Umwelt.
Wie lange ist ein Energieausweis gültig?
Der Energieausweis wird für 10 Jahre ausgestellt. Für die Vermietung oder den Verkauf seiner Wohnung oder seines Hauses braucht man einen gültigen Energieausweis. Ist der Energieausweis bereits älter als 10 Jahre, muss man diesen im Fall des Verkaufs oder der Vermietung erneuern lassen.